Ansgar Wilken
The last we can do is wave to each other

Percussion und Kleinstpercussion. Wohltemperiertes Geschepper, Klopfen, Gedengel. Beats, Crescendos, feine Feedbacks, Obertöne, Drones. Den Filzschlegel auf dem Trommelfell aushoppeln lassen wie einen heruntergefallenen Tischtennisball. Eine Blechschüssel als Resonanzschatztruhe verwenden – oder das Cello als Schlagzeug. Der aktuelle Moment und die vorhandenen Materialpotenziale überrumpeln hier viele Gepflogenheiten. Musik eher herunterpflücken als hervorbringen; das Richtige erkennen, wenn es einem zufliegt. Geräuschen und Klangspektren nachgehen, sich in aufkommende Rhythmen hineinbegeben, von einem Grund-Drone ausgehend, welcher als Basis des Geklöppels nicht unbedingt hör-, aber stets spür- oder dazudenkbar ist.
Ansgar Wilken benutzt ein so simples wie weitreichendes Klangerzeugungsarsenal, darunter auch Gegenstände und Utensilien, deren inhärente Sounds zuweilen geradezu computergeneriert klingen. Ob (oder wo und wie hier welche Art von) Elektronik zum Einsatz kommt, ist oft schwer zu ermitteln, allein schon, weil der Musiker selbst etwas unter Strom steht und beim Spielen unversehens maschinellen Rhythmen verfallen kann. Wilkens Geklöppel öffnet musikalische Welten, in denen statt Virtuosität Stimmigkeit herrscht und das rastlose Ausloten von Bewegungsablauf und Sound fortwährend eine glimmende Intensität freisetzt. Stil ist nicht etwas, das dieser Musiker anstrebt, sondern lediglich etwas, das er nicht ganz abschütteln kann. (…) ~ Frank Geber

 

Econore, Vinyl

 21,00

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