Thomas de Quincey
Ruin

Als Agnes, die junge Frau des Erzählers, an einem strahlenden Frühlingstag aufbricht, um in der Stadt kleinere Besorgungen zu erledigen, ahnt noch niemand von dem Unwetter, das sich bereits über ihr zusammenbraut. Selbst das diffuse Gefühl ihres Mannes, dass sich von irgendeiner geheimen Stunde an immerzu ein Unheil auf ihn und seine Familie zubewege, rüstet keinen der beiden hinlänglich dafür, dass schon bald alle Marksteine eines erinnerungswürdigen Glücks hinweggefegt und von dem Frieden und dem Ansehen ihres bisherigen Lebens nur mehr Ruinen bleiben werden. Geschrieben in einer Zeit, als finanzielle Schwierigkeiten Thomas de Quincey und seine Familie zwangen, wiederholt Zuflucht in Edinburgh zu suchen, erzählt der Roman von den kulturellen wie gesellschaftlichen Kräften, die sich teilnahmslos und unerbittlich entwickeln, »unbekümmert darob, wen oder wie viele sie vernichten«. Es ist die Erzählung einer falschen Anschuldigung, basierend auf dem Fall der Mrs. Jane Leigh Perrot, einer Tante Jane Austens, die Anfang 1800 wegen Ladendiebstahls angeklagt worden war; einer Anschuldigung, die hier, anders als im wahren Streitfall, den individuellen Schuldspruch wie den verheerenden Untergang einer ganzen Familie nach sich zieht. (Verlagstext)

 

Matthes & Seitz, 194 S., kartoniert

 20,00

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