Joshua Clover
Riot. Strike. Riot

Jahrhunderte lang waren die Unruhen auf den Marktplätzen und Straßen der Augenblick, in dem eine Unterdrückung und Verelendung an ihr Limit gekommen war und explodierte. Diese zentrale Form des Protestes wurde zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts durch die Kampfform des Streiks verdrängt. Der Klassenkampf verlagerte sich in die Produktionssphäre, auf das Terrain der Fabrik. Die Fabrik ist aber nicht mehr der bevorzugte Ort, wo das in die Krise geratene Kapital zum erweiterten Kapital werden kann; seine Renditen werden zu klein. Es flüchtet in die Zirkulationssphäre des globalen Kapitalismus, in den Finanz- und Logistiksektor. Abermillionen von Menschen wird immer brutaler die Lebensgrundlage entzogen. Sie werden in den Status der Überschussbevölkerung geworfen. Besonders die von der Lohnarbeit ausgeschlossenen und ums Leben betrogene sind zunehmend gezwungen, ihren Kampf auf die Plätze und die Straßen zurück zu tragen. Dort treffen sie heute auf den Staat als Garant der kapitalistischen Ordnung, der seine Truppen längst ausgerüstet und positioniert hat und die einkommenslose, oft rassifizierte Menschheit als Feind definiert, der niedergehalten werden muss. Die Riots der letzten Jahrzehnte sind Ausdruck der Veränderung des aktuellen und kommenden Klassenkampfes. Joshua Clover erfasst in präziser wissenschaftlicher Analyse diesen Prozess einer historischen Transformation. (Verlagstext)

 

Galerie der abseitigen Künste, 240 S., kartoniert

 19,00

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