Paul Parin
Karakul. Noch ein Leben

In sechs Erzählungen bearbeitet Paul Parin wieder seine frühen Jahre: die Zwischenkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien und die Zeit danach. Er erzählt offen, spannend und mit unerwarteten Schnitten. Es treibt einen durch die Geschichten, zusammengesetzt aus Erinnerungen und literarischer Phantasie.Parin urteilt über seinen übermächtigen Vater unerbittlich und liebevoll-nachsichtig. Der Vaterkonflikt bewahrt ihn davor, sich jemals im Leben den Mächtigen zu beugen, eigene Zweifel zu unterdrücken und blind einer Ideologie zu folgen. Mit dem Schicksal seines slowenischen Jugendfreundes, dem Überlebenden eines Ustasa-Vernichtungslagers, ist der Erzähler in vielfältiger – auch homoerotischer – Weise verstrickt, er kann aber das über den Freund hereinbrechende Unheil nicht abwenden. Ein anderer Gefährte aus Jugendtagen, dessen Familie die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannte und flüchtete, scheitert zwar als jugoslawischer Partisanenheld, erweist sich dennoch als genialer Überlebenskünstler. »Karakul« entspringt der Lebensweisheit eines alten Geschichtenerzählers, der zu erzählen weiß und etwas zu erzählen hat.In »Noch ein Leben« ist Parin Erzähler und Psychoanalytiker. Er erzählt von einem Killer der italienischen Widerstandsbewegung, der in seinem Mailänder Versteck eher aus Zufall eine verhasste blonde Bestie umbringt. Der Autor lässt die LeserInnen andere Dimensionen des Lebens erfahren – beim Killer, beim Nazi-Besatzer, bei sich selbst. (Verlagstext)

Mandelbaum, 224 Seiten, kartoniert

 24,00

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