Jakub Malecki
Beben in uns

Kurz nach Kriegsende verweigert Jan Labendowicz einer vor der Roten Armee fliehendenDeutschen seine Hilfe. Sie verflucht ihn. Wenig später bringt seine Frau einen Jungen zurWelt – weiß wie Schnee. Als bei der Explosion einer Granate aus dem Zweiten Weltkrieg seine Tochter schwere Verbrennungenerleidet, erinnert sich Bronek Gelda mit Schrecken an den Augenblick, als eineRoma seine Tochter verfluchte. Die sich schicksalhaft kreuzenden Wege der beiden Familien Labendowicz und Gelda bettetMalecki in die Landschaften und Lebensweisen der polnischen Provinz ein und verwebt diehistorischen Verwerfungen im Land mit den Obsessionen und Schwächen seiner Figuren. Während im Hintergrund die ‚große Geschichte‘ vorbeizieht – der Zweite Weltkrieg, dieVolksrepublik Polen, die demokratische Wende – führt uns Malecki immer tiefer in die Abgründeeines Familiengeheimnisses, das erst Sebastian, der Sohn der verfluchten Kinder, lüften wird. Unaufgeregt und fern jeder Sensationslust, fein und poetisch, erzählt Malecki von Menschen,die mit sich und der Welt hadern und deren ländliches Leben vom Wechselgang der Geschichte tief beeinflusst wird. Mit dem für ihn typisch empathischen Blick lässt uns Malecki seinen Figuren nahekommen und in ein Land eintauchen, das auf ein Jahrhundert dramatischer Veränderungen zurückblickt. (Verlagstext)

 

Secession, 300 S., gebunden

 25,00

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