Claus Oistric
Als der Vorhang fiel

„Wien, du tote Stadt“ – dieser legendäre Spruch beschreibt treffend das graue, verschnarchte Wien, das Anfang der 1980er-Jahre noch sein tristes Dasein als Außenposten Westeuropas fristete. Durch den Fall des Eisernen Vorhangs rückte es ins Zentrum und konnte sich zu einer europäischen Metropole mausern. Diese Entwicklung ist auch an der hiesigen Punkszene nicht spurlos vorbeigegangen.Das Buch unternimmt einen Streifzug durch die Geschichte von Punk in Wien. Nach einem kurzen Rückblick auf die ersten beiden Wellen Ende der 70er- und Anfang der 80er-Jahre wird besonderes Augenmerk auf die Zeit gelegt, als nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Welt in Wien in Bewegung geriet und die Stadt in Schwung kam. Zum ersten Mal entstand eine Art von subkultureller Infrastruktur, die sich auch rasch auf das Umland ausbreitete. Mit EKH, Chelsea oder Flex gab es nun Orte, an denen regelmäßig Punkkonzerte stattfinden konnten. Informationen über die Szene erhielt man in selbstgemachten Fanzines und neue Musik wurde durch das Tauschen von Kassetten verbreitet. Schließlich lösten GREEN DAY und OFFSPRING Mitte der 90er-Jahre einen internationalen Punkrock-Boom aus, der auch in Wien seinen Niederschlag fand.Bands wie KULTA DIMENTIA, TARGET OF DEMAND, EXTREM, BLOODY MARY, PROGRAMM C, DIE BÖSLINGE u. v. m. kommen ebenso zu Wort wie Menschen, die mit Fanzines, Konzerten und Labels die Szene aktiv mitgestalteten.Das Buch versteht sich nicht als Chronik, sondern als geschichtlicher Einblick in eine Welt von gestern, als man sich Punk noch ohne Internet aneignen musste. Eine Liebeserklärung an Punk in Wien und all die Menschen, die Punk in dieser seltsamen Stadt prägten. (Verlagstext)

 

Milena Verlag, 180 S., gebunden

 22,00

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