Juliette Pary
An die Deutschen
Der Gedichtband „An die Deutschen“ erschien 1946 in Paris, verfasst in deutscher Sprache von einer Dichterin, die keine Deutsche war. Doch diese großartigen Gedichte haben ihre Adressaten nie erreicht, sie fanden keinerlei Echo – keine Lyrikanthologie kennt sie, nicht einmal in Sammlungen zur Holocaust-Literatur kommen sie vor. Die Gedichte sind die Abrechnung einer selbstbewusst kämpferischen Jüdin mit den Verbrechen der deutschen „Mörder-Horden“. Juliette Pary scheut keine Drastik, um ihre Verzweiflung und Wut und den Wunsch nach Rache in kühne Wortballungen zu zwingen. Zugleich hält sie fest an ihrer Liebe zur deutschen Sprache und Literatur. Der Blick weitet sich ins Universalgeschichtliche, sie spricht über die Auswirkungen des Patriarchats und der sozialen Ungleichheit und die Hoffnung auf Freiheit in einer Weltenrepublik. Sie ruft ihre Lieblingsdichter an – Heine, Puschkin, Whitman, Goethe – und kämpft mit nächtlichen Dämonen. Sie gedenkt der in Vernichtungslagern und im Widerstand Ermordeten und setzt ihnen ein Denkmal. Es sind erschütternde, aufrüttelnde und zugleich schmerzhaft wehmütige Gedichte, die nun erstmals in Deutschland vorliegen. (Verlagstext)
Persona, 96 S., gebunden
€ 18,00
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